Mein Freund der Baum

Die älteren unter uns können sich vielleicht noch an das Lied „Mein Freund der Baum ist tot”, welches von der 1969 in Tellingstedt, Schleswig-Holstein tödlich verunglückten Sängerin Alexandra gesungen wurde, erinnern.

An dieses Lied musste ich denken, als wir am zweiten September die Tanne neben unserer Kirche gefällt haben.

 

Ich gebe ja zu, selbst bei philosophischer Betrachtung können wir diese Tanne, welche übrigens eine serbische Fichte (Picea Omorika) war nicht als Freund bezeichnen.

Nicht übertrieben ist allerdings die Tatsache, dass diese Picea omorika, die Jahrzehnte das äußere Bild unserer Kirche mit geprägt, uns gerade zur Adventszeit viel Freude bereitet hat.

Über viele Jahre wurde an ihr nach dem Mittwochsgottesdienst vor dem ersten Advent feierlich, mit Glühwein und Schmalzbrot, die Lichterkette „angezündet”. So sorgte unsere Tanne in der Vorweihnachtszeit mit ihrer Illumination für eine besinnliche Stimmung und vorbeigehende Menschen blickten einmal mehr zu unserem Gotteshaus herüber. Ein Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit.

 

Jetzt ist die einst im satten Grün dastehende Picea Omorika Tod.

Die Serbische Fichte erreicht, wenn sie gesund ist, Wuchshöhen von 30 bis 40 Meter, das höchste gemessene Exemplar maß 53 m. Das Höchstalter liegt bei 160 bis 200 Jahren. Unsere Fichte war ca. 14 Meter hoch.

Ein winziges Tierchen hat ihr wohl den Tod gebracht, die Sitka-Laus.

Die Sitka-Laus oder Fichtenröhrenlaus ähnelt der bekannten Blattlaus. Bei einem starken Befall können bis zu zehn Läuse auf einer Nadel sitzen.

Dabei hält sich der Schädling im Allgemeinen in lichtgeschützten Bereichen auf. Zunächst befallen werden die inneren Bereiche der Kronen, weswegen der Befall oft erst entdeckt wird, wenn es schon zu spät für mögliche Rettungsmaßnahmen ist.

Die Insekten saugen dabei überwiegend an den Unterseiten der Altnadeln. Durch den Saftentzug und durch die Abgabe von giftigem Speichel kommt es zur Schädigung der Nadeln. Die geschädigten Nadeln verfärben sich. Auf den beiden Fotos sieht man sehr schön die Verfärbung der geschädigten Nadeln.

Die Bilder zeigen die Baumfällaktion am zweiten September. hh